gemeinsame räume offenhalten

AUSSTELLUNG
29.08.-04.09.2021
In Kooperation mit der station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf

Kartierungen am Cotti, am Kotti und am Hermannplatz
... von Maria Arnold, Laurenz Blaser, Chloe Borreguero Boleis, Anders Grivi Coleman, Oliver Gudzowski, Paula Granda, Julia Hartmeyer, Gustav Ingold, Jakob Köchert und Sarah Malinowski.

Gastdozentur Städtebau, Universität der Künste Berlin

Soft Opening am 27. 08.2021 mit einem Gespräch über Raumproduktionen jenseits von öffentlich und privat mit Julia Brunner (Kotti-Shop), Adam Page (station urbaner kulturen) und Niloufar Tajeri (Initiative Hermannplatz)

Im Recherche- und Kartierungsseminar "For Dis-closing Separate Space. Kooperative Methoden re-produktiver Planungsarbeit" haben wir uns der selbstverwalteten planerischen Arbeit vor Ort zugewandt, die Räume einer anderen Praxis hevorbringt: die der stadtpolitischen Selbstermächtigung jenseits von Marktlogiken und trotz Austeritätspolitiken.

Kooperativ betriebene und hergestellte Orte wie der rund um den Kotti-Shop im Neuen Kreuzberger Zentrum am Kottbusser Tor, um die station urbaner kulturen/ngbk Hellersdorf am Cottbusser Platz oder um den Infotisch am Karstadt der Initiative Hermannplatz stehen für diese andere - nicht nur Berliner - Praxis.

Welche Rolle können wir selbst als Praktiker*in in solchen von Finanzialisierungsdruck, Prekarisierung, Verdrängung und Vereinnahmung einerseits sowie Reproduktionsarbeit, urbaner Subsistenzökonomie und Begehren nach dem guten Leben andererseits geprägten Prozessen ein- oder übernehmen? Wie lässt sich eine selbstbestimmte Raumproduktion als Spatial Commons=Allmenden-Räume von einer ausschliessenden Raumproduktion als Separate Spaces=Club-Räume unterscheidbar, erkennbar und gestaltbar machen – aktiv, schöpferisch und solidarisch? Welche Relevanz kommt den Praxen vor Ort im Kontext einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung zu? Lassen sich die Raumproduktionen als Community Design lesbar machen?

Als "Embedded Praktikerinnen" begab sich ein Teil der Studierenden in den Austausch mit den Menschen vor Ort und erarbeitete mit Unterstützung der Organisationen Praxis-Mappings. In Zusammenarbeit mit den "Distant Theoretikerinnen" entstanden ortsbezogene Theorie-Diagramme zu Arendts Arbeitsbegriff, Federicis Commonstheorie, Sanoffs Community Designverständnis oder zur Gemeinwohldebatte. Dieses Arbeitsmaterial geben wir an die Orte zurück und reichen es weiter für eine diskursive Etablierung kooperativer Planungsansätze mit denen, die sich längst beteiligen.

eigentum in der oranienstraße, 2021

MAPPING
Mit Stefan Endewardt und Joerg Franzbecker (Im Dissens?)
Im Rahmen der Ausstellung „Mapping Along. Ränder des Widerstreits aufzeichnen“ kuratiert von Metrozones, Kunstraum Kreuzberg, Bethanien, Berlin 2021

Der Zusammenhang von Eigentum und Raumproduktion in der Oranienstraße in Berlin-Kreuzberg wird in exemplarischen Fokussierungen durch Textausschnitte in Überlagerung mit der zeitentiefen Kartierung von Landes-, Gemeinschafts-, Privat- und Kapitalgesellschaftseigentum verdichtet. Der Beitrag ist eine Fortsetzung des nGbK-Rechercheprojekts "Im Dissens? - zu Nachbarschaft, Gentrifizierung und künstlerischem Engagement in der Oranienstraße" von Stefan Endewardt, Joerg Franzbecker, Anna Heilgemeir, Naomi Hennig, Ulrike Jordan und Dagmar Pelger. Die in Zeitungsformat 2019 veröffentlichte Kartierung Eigentum und Alltag in der Oranienstraße entstand, indem lokales Wissen zusammengeführt wurde.

2022 Oranienstraße 25: Im Juni läuft der bisherige Mietvertrag der nGbK – Neue Gesellschaft für bildende Kunst ab.

2020 Oranienstraße 25: Die Buchhandlung Kisch & Co ist seit Juni ohne Mietvertrag in ihrem Ladenlokal.

2020 Oranienstraße 25: Der Gewerbekomplex wird von Berggruen für 35,5 Mio.€ an den in Luxemburg registrierten Fonds Victoria Immo Properties V S.a.r.l. verkauft.

2019 Im Rahmen des Rechercheprojektes Im Dissens? findet in der nGbK ein Geoinformationssystem-(GIS)-Workshop zu den Eigentumsverhältnissen in der Oranienstraße statt.

2018 Die rund 290 Wohn- und 90 Gewerbeeinheiten im Neuen Kreuzberger Zentrum am nördlichen Kottbusser Tor werden durch das bezirkliche Vorkaufsrecht zugunsten der landeseigenen, 1919 gegründeten Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Berlin kommunalisiert.

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Die Wand-Kartierung basiert auf den Ergebnissen des nGbK-Rechercheprojektes "Im Dissens? Nachbarschaft, Gentrifizierung und künstlerisches Engagement in der Oranienstraße" der gleichnamigen Arbeitsgruppe mit Stefan Endewardt, Joerg Franzbecker, Anna Heilgemeir, Naomi Henning, Ulrike Jordan und Dagmar Pelger, in Zusammenarbeit mit Nija-Maria Linke, Franziska Bittner, Veronika Steininger und Andrea Ballu.

kunstraumkreuzberg.de/programm/mapping-along

fem*map berlin im pavillon

Ausstellungsbeitrag am Ernst-Reuter-Platz
Mit Martha Wegewitz und Julia Köpper
Chair for Urban Design and Urbanization, TU Berlin 2021

Text: Juliana Garcia Leon, Jörn Gertenbach, Maximilian Hinz, Tildem Kirtak, Katrina Neelands Malinski, Natasha Nurul Annisa, Jessica Voth, Peter Máthé, Anna Rodriguez Bisbicus, Lara Stöhlmacher

21/08 - 23/08 2049 fem*FESTIVAL program

Es ist so weit. Wir heißen euch herzlich willkommen inmitten des Olympiastadion zum Start des Internationalen fem*FESTIVALS! Anlässlich des 30. Jahrestages der Ernennung des Frauentages zum Feiertrag, könnt ihr euch auf einen dreitägigen Austausch von Menschen aus aller Welt und besonders aus der FLINT Community freuen. Erwarten wird euch zusätzlich ein spannendes Programm und der dreitägige Umzug durch Berlin, ganz im Sinne der Geschichte der feministischen Stadtplanung!

TAG 1 / START: 12 Uhr 21-08-2049

Wir starten hier am Olympiastadion (1) mit unserem ersten Ziel vor Augen: der (2) Irmgard-Keum-Bibliothek, die heute an der Stelle des ehemaligen Zentrums der Westberliner Frauenbewegung liegt. Hier wollten 1978 hunderte Frauen die wichtigsten Sammlungen der historischen Frauenbewegung retten und gründeten den ffbiz Frauenladen und Archiv.
Weiter geht’s entlang der Kantstraße. Ab 1975 haben sich hier die ersten kollektiv organisierten Frauenbuchläden (3) angesiedelt – heute wird jedes zweite Geschäft in der Straße von Frauen geführt. Frauenbuchläden waren in der Vergangenheit geschützte, von Feministinnen gegründete Räume, in deren Mittelpunkt Selbsterfahrung und Emanzipation von patriarchalen Wissensstrukturen stand.

Wir laufen vorbei am Käthe-Kollwitz-Museum (4). Ein Besuch an diesem Wochenende lohnt sich, denn anlässlich zum diesjährigen Jubiläum hat auch das Museum die Dauerausstellung „Alte Meisterinnen“ eröffnet. Weiter Richtung Schöneberg - auch das feministisches Frauengesundheitszentrum FFGZ (5) ist in den letzten Jahren gewachsen und freut sich über den Erweiterungsbau für ihre neue Beratungsstelle zur Aufklärung für männlichen Verhütung - 75 Jahre Kompetenz die sich sehen lässt. Spannend wird’s am Nollendorfplatz (6). Aus der ehemaligen Begegnungszone ist Berlins erster Spielkiez entstanden. Die Kiezeltern e.V. – unsere selbstorganisierte und bezahlte Kinderbetreuung - kümmern sich um die kleinen Stadtbewohner*innen, während diese gleichzeitig frei herumlaufen können. Das funktioniert hier besonders gut, da alles im Kiez auf die Bedürfnisse der Kleinen ausgerichtet ist.

TAG 2 / START 22 Uhr 22-08-2049 ...

Nach der Abenddämmerung geht’s los im Tiergarten (7). Nicht zuletzt haben die beleuchteten Fahrradwege, Trinkbuden und Kioske den Park in allen möglichen Ecken belebt. Das hier viele Frauen entspannt flanieren oder Sport machen gehört zum Glück nicht mehr nur zur Tages- sondern auch zur Nachtordnung. Auf das rege Treiben in der Dunkelheit und das Gefühl von Sicherheit für alle sind wir besonders stolz und diese Entwicklung war ein besonderer Erfolg der letzten Jahre.
Wir machen einen kurzen Halt und befinden uns gegenüber des Sowjetischen Denkmals. Hier sehen wir das Ehrenmal (8) für die, die im weltweiten Kampf gegen das Patriarchat gefallen sind.
Parallel zur Clara-Zetkin-Allee geht es weiter durch das Brandenburger Tor und entlang Unter den Linden. Aus der Ferne sehen wir schon Mont Fermott (9), die für einen Zwischenstopp immer offen steht.
Danach geht es Richtung Kottbusser Tor, dabei kreuzen wir durch die Straßen, in denen bereits in den frühen 80ern die ersten Frauenwohnprojekte starteten. Fühlt euch frei auf dem Weg dahin, die Sticker (10) der weltweiten Vereine, die am Festival teilnehmen, zu verteilen.
An der Fußgängerzone Kottbusser Tor (11) lassen wir den Umzug am Nachtbazar ausklingen. Auch die Hatun Sürücü e.V. hat sich zum wöchentlichen Spieleabend versammelt - wer mitspielen will ist herzlich willkommen! Es gibt auch einen kostenlosen Shuttle zur Party von ADEFRA in der Audre-Lorde-Straße.

TAG 3 / START: 12 Uhr 23-08-2049 Bike Day

Wir treffen uns an der Oberbaumbrücke und laufen zunächst am Spreeufer entlang. Das Gebiet war eines der ersten, das in das Programm „Bezahlbare Inseln“ der Stadt (12) aufgenommen wurde. In diesem Zuge wurde auch das Spreeufer für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und die umliegenden Wohngebiete sind stolz auf die entstandene Diversität und Kiezkultur. Auf der anderen Uferseite lohnt sich auch der Besuch in den Ausstellungsräumen der alpha nova & galerie futura an diesem Wochenende.

Über den Fahrradhighway A100 (13) geht es weiter zum ehemaligen Frauengefängnis in Lichtenberg – heute ist es das Zentrum für kritisches Wohlbefinden für alle Körper (ZKWK) (14) und führend in der Welt. Über die schnelle Fahrradanbindung der A100 beenden wir unserem Umzug in Marzahn am neuen Zentrum für Umweltgerechtigkeit (15). Hereinschauen lohnt sich!

fem*map berlin

MAPPING CAMP
Mit Martha Wegewitz und Julia Köpper
In Kooperation mit Katharina Koch und Sylvia Sadzinski, alpha nova & galerie futura, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Feministische Wohngeschichte(n) für die Zukunft. BERLIN, BAUHAUS und DARÜBER HINAUS“
Chair for Urban Design and Urbanization, TU Berlin 2020

Was bedeutet die feministische Aneignung von (Stadt-)Raum für eine kritische Planungspraxis? Welche Rolle spielen Frauen° in Architektur, Planung und Stadtpolitik?

Student°innen des CUD haben sich im Rahmen eines Seminars im SoSe2020 mit den in der Ausstellung „Eine feministische Perspektive für Berlin heute! Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen?“ gezeigten künstlerischen Positionen zu feministischen Räumen, Praxen und Visionen in Architektur und Stadtplanung auseinander gesetzt.

Kartierung: Natasha Nurul Annisa, Laura Juliana Garcia Leon, Jörn Gertenbach, Maximilian Hinz, Tildem Kirtak, Katrina Malinski, und Jessica Voth (TU Berlin) gemeinsam mit Péter Máthé, Ana Maria Rodriguez Bisbicus und Lara Stöhlmacher (UDK Berlin)

galeriefutura.de/feministische-wohngeschichten-teil-2

galeriefutura.de/eine-feministische-perspektive-fuer-berlin-heute

cud.tu-berlin.de/topics/femmap-berlin

depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/12907

bille-land. wasser als sozialer raum

MAPPING CAMP
Mit Prof. Antje Stokmann
In Kooperation mit dem HALLO: Verein für raumöffnende Kultur, der Rudervereinigung Bille (1865) e.V., Prof. Kathrin Wildner, Kultur der Metropole HCU, und der Grafikerin Katharina Hetzender
Professur Architektur + Landschaft, HCU Hamburg 2018

Am Beispiel des Billebogens im Hamburger Osten beschäftigen wir uns mit der Frage der Transformation von Wasserräumen als technischer Infrastruktur hin zu Wasser als sozialer Infrastruktur mit neuen Gebrauchswerten. Im Kontext finanzialisierter Stadtentwicklung stehen urbane Wasserräume zunehmend unter Druck. Im Verständnis einer koproduzierten Stadt, in der Nutzer_innen ebenso zur Stadtraumproduktion beitragen wie Planung und Politik, ist Wasser ein Gemeingut, das allen zugänglich sein sollte oder muss.

Vom 21. bis 26. Mai fand in der Schaltzentrale (experimentelles Stadtteilbureau) des HALLO: e.V. in Kooperation mit lokalen Akteur_innen im ehemaligen Kraftwerk Bille ein Mappingcamp statt. Wir erkundeten den Wasserraum der Bille mit Booten, fertigten groß- und kleinformatige Mappings an und erstellten Aufnahmen der uns umgebenden Geräuschkulissen in dieser von Industrie, Kreativpraxis und wartenden Nutzungen geprägten Wasserlandschaft.

Eine intensive Postproduktion der Maps, Audios und Datensammlungen mündete in einer Ausstellung im Rahmen der »HALLO: Festspiele« vom 3. bis 5. August. Das Seminar war interdisziplinär ausgerichtet und brachte Studierende aus Architektur, Urban Design und Kultur der Metropole zusammen, die aus unterschiedlichen Perspektiven fragten: Wie können den lokalen Akteur_innen als Co-Entwickler_innen des Raums um die Bille Werkzeuge in die Hand gegeben werden, die sie zu Mit-Planenden machen?

Kartierung: Justine-Lu Adam, Amrita Burmeister, Franziska Dehm, Julius Detlefsen, Johanna Dorn, Julia Marie Englert, Jana Etmann, Flora Fessler, Konstantin Glodzinski, Sureija Gotzmann, Tomma Groth, Marie-Therese Jakoubek, Felix Korganow, Björge Köhler, Nina Manz, Finn Martens, Iulia Miclea, Paul-Edgar Montanari, Kirsten Plöhn, Marian Rudhart, Kira Seyboth, Timo Volkmann und Adrianna Wyganowska

billeraumarchiv.org/map_actor/bille-land-wasser-als-sozialer-raum

die mitte ist nicht leer !

SPATIAL COMMONS 3
RECHERCHE- UND KARTIERUNGSSEMINAR
Mit Anna Heilgemeir
Chair for Urban Design and Urbanization, Prof. Jörg Stollmann, TU Berlin 2015
Ausstellung der Karte in 'Demo:Polis. Das Recht Auf Öffentlichen Raum' in der Akademie Der Künste Berlin (2016)

Wir haben uns eine Woche lang täglich von 8 bis 24 Uhr in der Mitte Berlins aufgehalten und die Leere zwischen Alexanderstraße und Schloßplatz kartiert. Vorbereitend wurden andere Mitten dieser Erde untersucht: vom Plac Defiliad in Warschau, über den Djema el Fna in Marrakech, les Halles in Paris, Anhangabau in Sao Paolo, Skanderbeg in Tirana, den Volksgarten in Wien, City Hall Parc New York bis zum Forum Romanum in Rom.

Ziel der handgezeichneten Karte ist es, den angeblich leeren Raum in ONE BIG MAP mit Erzählung zu füllen um mit den NutzerInnen, Passanten und Nachbarn, dem Senat, den Initiativen und Planerinnen in Kontakt zu treten und zu zeigen: Die Mitte ist nicht leer!

Kartierung: Alice Geletey, Kathrin Krell, Lukas Pappert, Mathias Pudelko, Jens Schulze, Tilmann Teske, Anna Kristin Vinkeloe und Martha Wegewitz.

die-mitte-ist-nicht-leer.org

neighbourhood mapping: passagehof

KARTIERUNGSSEMINAR UND SCREENING-RUNDGANG
(NEIGHBOURHOOD MAPPING 1)
Mit Angelika Jäkel, Ekut.Lab
Bauplanung und Entwerfen, Prof. Walter Nägeli, KIT Karlsruhe 2015

Ziel des Seminars war es, an Hand einer Suchmatrix die nachbarschaftlichen Orte ebenso wie nachbarschaftliche Gruppen als kleinste Einheit von Stadt am Beipiel des Passagehofs, einem heterogenen Baublock in der Innenstadt Karlsruhes, zu identifizieren. Mittels verschiedener „mappings“ wurden räumliche und soziale Parameter der beobachteten, befragten und analysierten Nachbarschaften grafisch dargestellt. Ausgehend von einer thematisch sich zuspitzenden Bestandsaufnahme wurden die Kartierungen in subjektive Interpretationen übertragen. Eine interpretierende Lesart der eigenen Zeichnungen durch die BearbeiterInnen half, die Zusammenhänge und Wechselwirkungen unterschiedlicher nachbarschaftlicher Raumkategorien differenzierter herauszustellen. So ergab sich für jede der sechs erarbeiteten Methoden eine spezifische Darstellungsweise, die über die Bestandsaufnahme hinausweist, ohne bereits Vorschläge zu formulieren.

die allmende als urbaner typus

SPATIAL COMMONS 2
RECHERCHE- UND KARTIERUNGSSEMINAR
Chair for Urban Design and Urbanization, Prof. Jörg Stollmann, TU Berlin 2015

Eine anhaltenden Diskussion spannt sich auf zwischen der Ausbreitung von Commons=Allmenden als Vergemeinschaftung von Wissen und Urheberschaft durch das Internet auf der einen Seite und die zunehmende Einhegung und Verknappung von Ressourcen auf der anderen. Im Seminar haben wir den Blick auf die räumlichen Gemeingüter in unserem direkten Umfeld gelenkt, wo zeitlich und juristisch unsichere Gemeinschaftsprojekte sich gegenüber einer zunehmenden Privatisierung und Überwachung des öffentlichen Raums behaupten müssen. Das Konzept der Commons bietet eine verwalterische Alternative für die städtischen Freiräume.

Mittels einer Commons-Kartierung von sechs Kreuzberger Freiräumen soll eine Begriffsschärfung auf räumlicher Ebene angestossen werden. Welche Spuren von Allmendeartigem Gebrauch lassen sich auf den Plätzen, Grünflächen, öffentlichen Geländen auffinden?

Studierende: Tobias Birkefeld, Carlo Costabel, Claudia Fraust, Paul Klever, Steffen Klotz, Martin Morsbach, Peter Müller, Lukas Pappert, Caroline Pfetzer, Franziska Polleter, Simone Prill, Jens Schulze und Hang Yuan

stadtleuchten

URBANE SZENOGRAFIE
Mit Angelika Jäkel, platfond a.i.r. 2015

Online-Karte und Atlas der Nachbarschaften: Alle LEUCHTZELLEN tragen sich sukzessive auf der Stadtleuchten-Webseite ein – sie beschreiben ihre Nachbarschaft, den Raum, den sie bespielen wollen, und die Ideen, die sie für ihre Lichtinstallationen haben. So entsteht nach und nach eine interaktive Stadtkarte, die alle Orte sichtbar macht, an denen sich Bürger, Vereine, aktive Gruppen, Verbände, Firmen, Hochschulen, Institutionen oder Behörden aktiv und gemeinsam um ein gelingendes Miteinander in ihrem konkreten Lebensraum kümmern – eine Kartierung nachbarschaftlicher Visionen. Die finale Version der Stadtkarte dient schließlich als Programmheft und Orientierungshilfe für den Abend des Stadtleuchtens. In einem zweiten Schritt entsteht aus dieser Karte ein Karlsruher „Atlas der Nachbarschaften“ . Die gesammelte Darstellung aller Leuchtzellen dokumentiert somit den Ist-Zustand städtischer Nachbarschaften im Jahre 300 der Stadtgeschichte Karlsruhes.

In einem kuratorischen Prozess werden im Vorfeld 8 (- 15) Initial-Leuchtzellen identifiziert/initiiert und moderiert, die stellvertretend für (bestimmte) neue Tendenzen von Nachbarschaften im städtischen Kontext der Stadt Karlsruhe stehen. Diese Orte in der Stadt erfahren am Abend des Stadtleuchtens eine besondere Inszenierung, begleitet vom team SL sowie einer Gruppe von Künstlern und Szenographen.

dagmarpelger.eu/stadtleuchten-ka.de

fashion (x): dressed for discourse

SZENOGRAFIE
Mitarbeit an der Ausstellung und diskursiven Modenschau in der alpha nova kulturwerkstatt & galerie futura, Studio Staartster & ME ! /... , Berlin 2013

Fashion x - Genderkritische Perspektiven auf Kleidung und Mode war eine zweiwöchige Veranstaltungsreihe mit Workshops, Performances, Filmpräsentationen, Vorträgen, Diskussionen und einer „diskursiven Modeschau“.

Die Formate gruppieren sich um zwei Kernthemenfelder: Das erste fokussiert die Verknüpfung von Kleidung/Mode und Identität aus geschlechterkritischer Perspektive. Das zweite beleuchtet die feminisierte Produktion von Kleidung/Mode im globalen Kontext und fragt nach den Potentialen, ausbeuterische Produktions- und Vermarktungsnormen nicht nur zu reflektieren, sondern diese auch mittels z.B. fairer Kampagnen und alternativer Produktionsstrategien zu unterlaufen. Das Gesamtprojekt mündete im dritten Teil in einer „diskursiven Modenschau“, in der beide Themenfelder miteinander in Beziehung gesetzt und diskutiert wurden. Dabei steht die Frage nach machtvollen Strukturen zentral, die Kleidung/Mode sowohl als Ausdruck von Identität und Zugehörigkeit als auch im Rahmen ihrer Produktion bestimmen.

In Kooperation mit den teilnehmenden Labels, Modedesignerinnen und Künstlerinnen wurde eine kuratierte und moderierte Modenschau mit den Kollektionen der Teilnehmenden gestaltet. Die diskursive Modenschau wurde als ein Format eingeführt, das in spielerischer Form Fragenstränge aufgreift und in praktischen Gestaltungsentwürfen umsetzt.

galeriefutura.de/fashion-x-genderkritische-perspektiven-auf-kleidung-und-mode

the future commons 2070

SEEKARTE
Mit Ester Goris, Charlotte Geldof und Nel Janssens
Im Rahmen eines entwurfbasierten Forschungsprojektes, initiiert durch Charlotte Geldof, MagnificentSurroundings, 2011

Ozeane und Meere bedecken drei Viertel der Erdoberfläche und bilden einen gezeiten-abhängigen Raum, der sich in seinen Eigenschaften radikal von dem des Festlandes unterscheidet. Ein stetig zunehmender Landverbrauch führt zu einer immer stärker werdenden Inanspruchnahme der See, wodurch sich maritime Raumplanung weltweit rasant entwickelt. Während Regierungen noch gesetzliche Richtlinien zur Ordnung des maritimen Raumes ausarbeiten, legen Projektentwickler bereits erste Initiativen vor. Ergänzend zur etablierten wissenschaftlichen Forschung sollten zur Unterstützung der Planungsprozesse für die See globale und visionäre Forschungsansätze erarbeitet werden, die räumliches und entwerferisches Denken in den Vordergrund stellen.

Die vorliegende Seekarte MAP C01: Harwich to Hoek van Holland and Dover Strait zeigt die Umsetzung einer Zukunftsvision "The Future Commons 2070" für den südlichen Teil der Nordsee und deren anreinende Küstengebiete. Sie nimmt einen kritischen Standpunkt gegenüber maritimer Raumplanung und der Zukunft der (europäischen) Küstenregionen ein, wobei das Konzept der ‚Commons’ (Gemeingut) das leitende Prinzip für die zukünftige Organisation des Raumes bildet.

magnificentsurroundings.org
magnificentsurroundings.org/LinkedDocuments/thefuturecommonsRECTO+VERSO_ENG.pdf
studioestergoris.com

Please refer as follows:
Geldof, C., Janssens, N., Goossens, C., Goris, E., Pelger, D., Labarque, P., (2011). The Future Commons 2070, MAP C01 Harwich to Hoek van Holland and Dover Strait, magnificentsurroundings.org, Ghent, Belgium, 16pp. ISBN 978-90-8177211-2 www.magnificentsurroundings.org