spatial commons versus separate spaces. eine andere* geschichte der urbanisierung?
VORLESUNG
Gastdozentur Städtebau UdK Berlin, Wise 2020-21, 2022-22, 2022-23
Eine Theorie- und Entwurfslehre Städtebau fragt nach den Produktionsbedingungen, unter denen sich urbaner Raum herstellen lässt und hat herstellen lassen – sozial, ökonomisch, politisch, klimatisch und topologisch. Spätestens seit der Finanzkrise 2007/2008 ist klar, dass sich die verschiedenen Akteur:innen der Stadtentwicklung mit den Folgen einer finanzialisierten Stadtraumproduktion im Nachhall der geopolitischen Wende nach 1990 auseinanderzusetzen müssen.
Dies impliziert Fragen nach Eigentumsformen sowie Umgangsweisen mit Bodenspekulation, nach dem Recht auf Wohnen, nach Nachbarschaft als Gemeingut, nach der Zugänglichkeit von Freiräumen als urbane Ressourcen Aller, nach kooperativen Planungsansätzen, Beteiligungskonzepten und deren Fallen sowie nach neuen Formen, Räumen und Ökonomien für materielle wie immaterielle Arbeit, zu Hause, im Büro, im Gewerbe sowie in der Fabrik.
Während sich eine physisch-territoriale Definition von Eigentum in der Dichotomie öffentlich und privat erschöpft, öffnen sich aus sozial-räumlicher Perspektive weitere Modi der Raumproduktion, die Common Spaces und/oder Separate Spaces hervorbringen. Diesen unterschiedlichen Aspekten einer urbanen Raumproduktion gehen wir in Vortrags- (Webex) und Vogelflugformaten (Apple Karten) auf theoretischer und praktischer Ebene nach. Jeden zweiten Freitag um 14 Uhr ergänzen Inputs zu relevanten Modellprojekten zeitgenössischer Stadtentwicklung in Berlin – und anderswo? – die Überlegungen aus der Vorlesung mit Bezug zum Mapping Seminar.