map kassel: für wen?

Eine Kartierung inklusiver und exklusiver Stadtraumsysteme zwischen Jungfernkopf, Bettenhausen, Niederzwehren und Bad Wilhelmshöhe.
INTERDISZIPLINÄRES RECHERCHE- UND KARTIERUNGSPROJEKT
Gastprofessur Nachhaltige Städte und Gemeinden/Theorie, Sose 2023
ASL Universität Kassel

Die Auseinandersetzung mit Stadtraum beginnt bei der Frage nach den Produktionsbedingungen von Stadt und damit auch nach Eigentumsverhältnissen und Zugänglichkeiten. Jenseits der trennenden Gegenüberstellung von Öffentlich und Privat wollen wir dabei die oft verwischten Übergänge zwischen gemeinsamem/Common- und getrenntem/Club-artigem Raumgebrauch in den Blick nehmen: Für wen ist die Stadt Kassel da, wem nutzt die Stadt Kassel, wen oder wer braucht die Stadt, für wen öffnet sie sich, wer stellt sie her?

Im Projekt erarbeiten wir uns eine großflächige Kartierung, in der die Herstellung von stadträumlichen Gemeingütern aber auch Clubgütern durch jeweils inklusiven oder exklusiven Raumgebrauch lesbar werden soll. Anhand der Raumressourcen, die tagtäglich vergemeinschaftet – oder kommodifizeirt – werden und der Regelwerke, anhand derer sich die Ge- und Verbrauchsweisen organisieren, spekulieren wir über andere Vorstellungen von Eigentum in und an der Stadt. Die Suche nach Spuren freiräumlicher, wohnräumlicher, arbeitsräumlicher und nachbarschaftsräumlicher kollektiver Aneignungen einerseits und extrahierender Einhegungen andererseits motiviert den Kartierungsprozess. Die Offenlegung von Aspekten sozialer Nachhaltigkeit in der urbanen Raumproduktion sind dem Rechercheverfahren eingeschrieben und bilden am Ende des Semesters eine Auswertungsschablone.

Studierende: Alexander Bracke, Cristina Garcia Nogueroles, Lara Hesse, Pia Heuser, Hanna Hoppe, Choongman Kim, Birgit Klötzer

spatial commons versus separate spaces. eine andere* geschichte der urbanisierung?

VORLESUNG
Gastdozentur Städtebau UdK Berlin, Wise 2020-21, 2022-22, 2022-23

Eine Theorie- und Entwurfslehre Städtebau fragt nach den Produktionsbedingungen, unter denen sich urbaner Raum herstellen lässt und hat herstellen lassen – sozial, ökonomisch, politisch, klimatisch und topologisch. Spätestens seit der Finanzkrise 2007/2008 ist klar, dass sich die verschiedenen Akteur:innen der Stadtentwicklung mit den Folgen einer finanzialisierten Stadtraumproduktion im Nachhall der geopolitischen Wende nach 1990 auseinanderzusetzen müssen.

Dies impliziert Fragen nach Eigentumsformen sowie Umgangsweisen mit Bodenspekulation, nach dem Recht auf Wohnen, nach Nachbarschaft als Gemeingut, nach der Zugänglichkeit von Freiräumen als urbane Ressourcen Aller, nach kooperativen Planungsansätzen, Beteiligungskonzepten und deren Fallen sowie nach neuen Formen, Räumen und Ökonomien für materielle wie immaterielle Arbeit, zu Hause, im Büro, im Gewerbe sowie in der Fabrik.

Während sich eine physisch-territoriale Definition von Eigentum in der Dichotomie öffentlich und privat erschöpft, öffnen sich aus sozial-räumlicher Perspektive weitere Modi der Raumproduktion, die Common Spaces und/oder Separate Spaces hervorbringen. Diesen unterschiedlichen Aspekten einer urbanen Raumproduktion gehen wir in Vortrags- (Webex) und Vogelflugformaten (Apple Karten) auf theoretischer und praktischer Ebene nach. Jeden zweiten Freitag um 14 Uhr ergänzen Inputs zu relevanten Modellprojekten zeitgenössischer Stadtentwicklung in Berlin – und anderswo? – die Überlegungen aus der Vorlesung mit Bezug zum Mapping Seminar.

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Timelines anderer Geschichten der Urbanisierung
RECHERCHESEMINAR
Gastdozentur Städtebau UdK Berlin, Sose 2022

Wie läßt sich eine andere Geschichte, Thoerie und Praxis der Stadt erzählen, die
... die Raum(re)produktion jenseits der Dichotomie von Öffentlich und Privat im Sinne gemeinsamer Räume sichtbar macht?
... die Rollen der darin jeweils Verwickelten mitdenkt, einbezieht und benennt und ihren Beitrag als kooperative Mit-Arbeit an der Raumproduktion anerkennt?
... die andere Eigentumsstrukturen, Betriebssysteme und Regelwerke im Sinne re-produktiv wirksamer Prozesse als Bedingungen für Vergemeinschaftung urbaner Räume argumentiert?

Im Rahmen der Vorlesungsreihe „Spatial Commons versus Separate Spaces“ thematisiert die Gastdozentur Städtebau seit Oktober 2021 einen anderen Blick auf Urbanisierung: Ausgehend von vergemeinschaftender Raumproduktion von mittelalterlicher Allmende (Federici 2004), über Beginenhöfe (De Cauter 2014), Einküchenhäuser (Uhlig 1984) und Kommunen in der Alten und Neuen Welt (Ungers & Ungers 1972) reichen die reproduktiv und vergemeinschaftet hergestellten urbanen Bereiche, die sich jenseits der Dichotomie von Öffentlich und Privat öffnen, bis in die Besetzer:innenbewegung der 1980er Jahre (Maydayroom 2018), zeitgenössische Hausprojekte (Vollmer 2015) und partizipativ entwickelte Freiraumkonzeptionen (Krasny 2012) hinein. Sie lassen sich als vergesellschaftete Räume hauswirtschaftlicher Tätigkeiten (Arendt 1958) und als feministische Raumproduktion in Fortführung der Commons im Urbanen (Stavrides 2009) lesen.

Auf Basis der Vorlesungsinhalte und der daran gekoppelten Textsammlung zu vergemeinschaftenden urbanen Raumproduktionen wurde im Sommer 2022 gemeinsam an einer anderen Geschichte der Stadt geschrieben. Im Rahmen eines Seminartandems wurden kollektiv Texte gelesen und in Einzelarbeit synthetisiert [Modul 03] sowie gemeinsam eine Timeline entlang der Themen Eigentum, Freiraum, Arbeitsraum und Wohnraum erstellt [Modul 05]. Derzeit wird an einer Publikation gearbeitet, die diese andere Geschichte praktisch wie theoretisch zugänglich machen soll.

Recherchen: Katharina Bonengl, Beke Bücking, Emanuel Eder, Sveva Eickmann, Peer Frantzen, Lilli Gaigal, Asta Hansen, Anh Hoffmann, Jiaona Hu, Ludwig Niebuhr, Grete Ohlendorf, Mathias Pabst, Hanna Schmitthenner, Felix Schuschan, Go Sunghoon, Jan Winkens

art-based commoning?

[Räumliche] Verstrickungen zwischen Kultur- und Stadtpolitik am Beispiel Berliner selbstverwalteter Kunst- und Projekträume
INTERDISZIPLINÄRES RECHERCHE- UND KARTIERUNGSSEMINAR
Gastdozentur Städtebau UdK Berlin, Wise 2021-22
Mit Séverine Marguin, Methodenlab des SFB 1265 "Re-figuration von Räumen", TU Berlin

Selbstverwaltete Kunst-, Kultur- und Projekträume [in Berlin] waren immer schon und sind gerade wieder zunehmend Teil einer – auch widerständigen – Stadtentwicklung von Unten. Einerseits von Finanzialisierungsdruck, Präkarisierung, Verdrängung und Vereinnahmung bedroht, sind diese Räume zugleich auch Orte urbaner Subsistenzökonomie, sozialer Reproduktionsarbeit oder des Begehrens nach dem guten Leben. Mit Mitteln der Kunst wird an vielen dieser Orte auch politisch gearbeitet, auch an einer Stadt für Alle.

Wie lassen sich diese Orte beschreiben, einordnen und in ihrer Raumproduktion erfassen? Wo sind sie – früher, heute, in Zukunft? > Recherche Selbstverwaltung

Welche Relevanz haben die [künstlerischen, kuratorischen, politischen….] Praxen vor Ort im Sinne einer vergemeinschaftenden Raumproduktion? Welche Arbeitsweisen prägen eine Kultur der Solidarität oder stellen Gemeingüter im Sinne kollektiven Eigentums her? > Mapping from within ...

Welche Verstrickungen zwischen (kommunaler) Kultur- und (zivilgesellschaftlicher) Stadt-Politik lassen sich an den Orten selbst aber auch zwischen den Masstabsebenen der Gesamtstadt nachzeichnen, entwirren und im Kontext einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung deuten ? > Mapping from a distance ....

Wie lässt sich eine vergemeinschaftende Raumproduktion als Spatial Commons von einer ausschliessenden Raumproduktion als Separate Spaces unterscheiden? > One big [transskalar] Map!

Kartierung: Karla Andermann, Davide Battel, Sophia Bernstein, Nicolas Bobran, Pia Elena Frey, Sarah Friedel, Katharina Funke, Duarte Goncalves, Daniel Gutzwiller, Carmina Henzler Carrascal, Olga Herrenbrück, Friederike Kiko, Elisabeth Loehr, Romy Mosesku, Nils Palme, Edwin Pfeffer, Lucie Riemer, Sophie Schmidt, Léon Schmutzler, Eduarda Silva und Natalia Wyrwa.

Open Access: https://on-curating.org/issue-54-reader/art-based-commoning-on-the-spatial-entanglement-of-cultural-and-urban-politics-through-the-example-of-project-spaces-in-berlin.html#.ZDfq8xXP3MI
Séverine Marguin, Dagmar Pelger, „Art-based Commoning? On the Spatial Entanglement of Cultural and Urban Politics Through the Example of Project Spaces in Berlin“, in: documenta fifteen—Aspects of Commoning in Curatorial and Artistic Practices, Notes on Curating #54, Zürich, 2022

for dis-closing separate space

Kooperative Methoden re-produktiver Planungsarbeit
RECHERCHE- UND KARTIERUNGSSEMINAR
Gastdozentur Städtebau UdK Berlin, Sose 2021

Kooperativ hergestellte Orte wie der Kotti-Shop im Neuen Kreuzberger Zentrum, die station urbaner kulturen in Hellersdorf oder die Initiative Hermannplatz gegen den Abriss des Karstadtgebäudes stehen für eine andere – nicht nur Berliner – Praxis. In einem Lehrforschungsseminar haben wir uns der selbstverwalteten planerischen Arbeit vor Ort, die auch unter den oder gerade wegen der Bedingungen der Pandemie Räume einer anderen Praxis hervorbringt, zugewandt: die der stadtpolitischen Selbstermächtigung jenseits von Marktlogiken und gegen Austeritätspolitiken.

Dieser Planungsarbeit sind wir im Sinne einer re-produktiven Arbeitsweise – labour of planning ? – an obig genannten Orten in Berlin nachgegangen und haben diese als potentielles Community based Design gedeutet.

Welche Rolle können wir selbst als Praktiker:in im Rahmen eines Community based Design in solchen von Finanzialisierungsdruck, Prekarisierung, Verdrängung und Vereinnahmung einerseits sowie Reproduktionsarbeit, urbaner Subsistenzökonomie und Begehren nach dem guten Leben andererseits geprägten Prozessen ein- oder übernehmen? Wie lässt sich eine selbstbestimmte Raumproduktion als Spatial Commons von einer ausschließenden Raumproduktion als Separate Spaces unterscheidbar, erkennbar und gestaltbar machen – aktiv, schöpferisch und solidarisch? Welche Relevanz kommt den Praxen vor Ort im Kontext einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung zu? Welche Auswirkungen haben die konkreten Orte auf Maßstabsebene der Gesamtstadt? Welche kooperativen Methoden re-produktiver Planungs-Arbeit lassen sich vor Ort identifizieren?

Als „eingebettete Praktiker:innen“ begaben sich fünf Student:innen in die Situation einer unmittelbaren Kooperation mit den Menschen vor Ort und erarbeiteten eine Selbstbeauftragung mit potentiellem Gehalt für Planung, Stadtgesellschaft und konkreten Ort. Gemeinsam mit vier „distanzierten Theoretiker:innen“ erarbeiteten sie im Laufe eines Semesters eine Postersammlung, bestehend aus Theorie-Diagramming und Praxis-Mapping. Theoretische Grundlagen für die Auseinandersetzung mit kooperativen Methoden re-produktiver Planungs-Arbeit lieferten die Commonsforschung, die Gemeinwohldebatte, Definitionen des Community based Designs und Theorien zur Reproduktions-Arbeit.

Die Mappings gaben wir als Handreichung an die Orte zurück, für eine mögliche Etablierung kooperativer Designansätze auf verschiedenen Maßstabsebenen der Stadt.

Gemeinsame Räume Offenhalten, nGbK und UdK Berlin, 2021

welcome to the club

RECHERCHE- UND KARTIERUNGSSEMINAR
Gastdozentur Städtebau UdK Berlin WS 2020/21

In einem Recherche- und Kartierungsseminar wurden aktuelle stadtpolitische Krisen und Errungenschaften – in Rückkopplung mit historischen Referenzen aus dem Kontext der Vorlesung – zum Anlass genommen, gemeinsam virtuelle Forschungsreisen in fünf grosse Städte – London, Paris, Rom und Moskau – zu unternehmen um diese mit Berlin zu vergleichen.

Anhand der Kartierungsebenen Eigentum, Freiraum, Wohnen, kooperative Planung, Arbeiten und Nachbarschaft wurden Aspekte einer politischen Ökonomie urbaner Raumsysteme erfasst, interpretiert und verglichen. Angereichert durch Ortstermine an relevanten Modellprojekten zeitgenössischer Stadtentwicklung in Berlin – und anderswo? – spekulierten wir über eine Berlin-Rom-London-Paris-Moskau-Athen-Map 2070(?).

Kartierung Berlin: Jeanne Astrup-Chavaux, Polly Bruchlos, Kenichiro Endo, Alissia Hoffmann, Tobias List, Jierong Lyu, Philipp Preiß

welcometotheclubberlin.vercel.app

udk-berlin.de/studium/architektur/fachgebiete/staedtebau/welcome-to-the-club

fem*map berlin

MAPPING CAMP
Mit Martha Wegewitz und Julia Köpper
In Kooperation mit Katharina Koch und Sylvia Sadzinski, alpha nova & galerie futura, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Feministische Wohngeschichte(n) für die Zukunft. BERLIN, BAUHAUS und DARÜBER HINAUS“
Chair for Urban Design and Urbanization, TU Berlin 2020

Was bedeutet die feministische Aneignung von (Stadt-)Raum für eine kritische Planungspraxis? Welche Rolle spielen Frauen° in Architektur, Planung und Stadtpolitik?

Student°innen des CUD haben sich im Rahmen eines Seminars im SoSe2020 mit den in der Ausstellung „Eine feministische Perspektive für Berlin heute! Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen?“ gezeigten künstlerischen Positionen zu feministischen Räumen, Praxen und Visionen in Architektur und Stadtplanung auseinander gesetzt.

Kartierung: Natasha Nurul Annisa, Laura Juliana Garcia Leon, Jörn Gertenbach, Maximilian Hinz, Tildem Kirtak, Katrina Malinski, und Jessica Voth (TU Berlin) gemeinsam mit Péter Máthé, Ana Maria Rodriguez Bisbicus und Lara Stöhlmacher (UDK Berlin)

galeriefutura.de/feministische-wohngeschichten-teil-2

galeriefutura.de/eine-feministische-perspektive-fuer-berlin-heute

cud.tu-berlin.de/topics/femmap-berlin

depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/12907

ausgrabungen für die zukunft

SPATIAL COMMONS 10
URBAN DESIGN STUDIO
Mit Steffen Klotz
Chair for Urban Design and Urbanization, Prof. Jörg Stollmann, TU Berlin 2020

Besonders in seiner historischen Mitte zeigt sich Berlin durch das Nebeneinander, Übereinander, manchmal auch Durcheinander verschiedenster Zeitzeugnisse im Raum als eine Stadt im ständigen Werden. Im freien Blick auf dieses Raumsystem werden Spuren, Schichtungen und Erzählungen lesbar und Stadt wird aneigenbar. Die Umgebung des heutigen Molkenmarkts: mittelalterlich anmutenden Stadthäuser in Plattenbauweise, Shoppingmallfassaden in rosa Sichtbetonrüschen, ein als Barockschloss getarnter Museumsneubau, elfgeschossige Wohnriegel am Fernsehturm, ein Botschaftsgebäude aus Limousinenglasfenstern an der Spree. Zwischen den Fragmenten aus Kriegszerstörung und sozialistischem Wiederaufbau liegt heute als Resultat eine große Verkehrsader, in der sich der Blick weitet und die bald bebaut werden soll. Wir untersuchen und entwerfen im Studio mögliche Zukünfte aus den Freilegungen der Zeitschichten und stellen uns die Frage, welch eine Stadt für alle an diesem dicht befahrenen, bewohnten, besuchten und erinnerten Ort denkbar ist. Moderne, Gründerzeit, Instandbesetzung, Brutalismus, Funktionalismus, Real Estate Development - welche Architektur kann ausdrücken, wie wir in Zukunft leben wollen? Welche Rolle spielen Meinwohl, Deinwohl und Gemeinwohl im Programm der Stadt von Morgen?

Mappings und Modelle sind die Werkzeuge, mit denen wir uns im Maßstab von 1:1000 bis 1:1 auf die Suche nach Spuren vergangener Raumproduktionen machten, die heute als spekulative Szenarien entwurflich gedeutet und zu einem gemeinsam erstellten alternativen ‚Planwerk des Innersten der Stadt‘ ausgearbeitet werden.

Kartierung Quadrant X4: Geord Debus, Verdiana Greco, Chiara Hochlenert, Oscar Mehlitz

micromapping. eigentum im bille-land

MAPPING CAMP
Mit Prof. Kathrin Wildner, Janina Kriszio, Sara Lusic-Alavanja und Julia Englert
In Kooperation mit dem HALLO: Verein für raumöffnende Kultur und PARKS Hamburg
Professur Kultur der Metropole, HCU Hamburg 2019

Die im Rahmen des Erasumus + Projektes The Value of Humanities stattfindende interdisziplinäre Lehr -Forschungsveranstaltung hatte zum Ziel, Analysemethoden aus verschiedenen Fachbereichen der HCU zusammenzubringen und in eine kulturwissenschaftlichen Perspektive einzubetten. Wir wollten gemeinsam herausfinden, wie planende, entwerfende, konstruierende und untersuchende Praktiken in eine kritische stadtforscherische Haltung integriert werden können.

Der Raum um die Bille im Hamburger Osten bildet den Kontext der Untersuchungen. Ein ehemaliger Recyclinghof wird im Rahmen eines kooperativen Planungsprozesses zwischen Behörden, Nachbarschaft und dem im Kraftwerk Bille ansässigen HALLO: e.V. als neuer landschaftlicher Baustein des Alster-Bille-Elbe-Grünzugs gemeinwohlorientiert entwickelt. Wir haben den Aktivitäten, Geschichten und Plänen vor Ort als Prozesse der Um-, Ent-, Ver- oder Aneignung mittels kartografischer Werkzeuge in ihren zeitlichen, räumlichen, sozialen und materiellen Schichtungen und Verwebungen nachgespürt.

Studierende: Andreas Meichner, Anna-Sophie Seum , Anna Suhr, Clara Sander, Daniel Matthias Fricke, Fred Volske, Jacob Scholz, Lisa Blümel, Lena Enne, Mareike Oberheim, Ronja Scholz, Sinan Sayar

geschichten.github.io/bille
valhuman.com/de/humanifesta/hamburg

liquid properties

SPATIAL COMMONS 9
URBAN DESIGN STUDIO
Mit Anna Heilgemeir
Chair for Urban Design and Urbanization, Prof. Jörg Stollmann, TU Berlin 2019

Die Rummelsburger Bucht ist einzigartig in der Berliner Stadtlandschaft: eine urbane Wildnis auf den letzten freien Wassergrundstücken des Berliner Ostens. Seit 2002 wird am ‚Bebauungsplan Ostkreuz‘ gearbeitet, der Investoren vorwiegend hochpreisigen Wohnungsbau sowie ein Aquarium als Touristenmagnet ermöglichen soll. Vor Ort sieht die alltägliche ‚Vision‘ ganz anders aus: Wohnsitzlosencamps, Sub- und Clubkultur, eine Floßstadt und pinke Flamingotretboote, umgeben von vorstädtischen Town- und Reihenhaussiedlungen mit fehlender sozialer Infrastruktur.

Im Entwurf werden wir die gesamtstädtische Sicht auf Berlin als Gemeingut mit den sozialen Raumproduktionen vor Ort zusammenführen. Die bauliche Dichte des B-Plans beibehaltend, soll programmatisch und räumlich über die Lage am Wasser völlig neu nachgedacht werden. Wie können liquide Vorstellungen von ‚Property‘ einen Städtebau denkbar machen, dessen stetiges Aneignen, Enteignen und Umeignen die Stadt für alle in die landschaftlichen Räume der Spree hinaus öffnet?

Ein enger Austausch mit Initiativen vor Ort - zu Land wie zu Wasser - und Ansprache von Politik und Verwaltung sollen den Entwurfsprozess begleiten.

Studierende Terrain Trust: Annika Knapp, Kira Knecht, Wojtek Szczepanik

Studierende Kartierung: Tobias Benkendorf, Clara Blum, Till Caspary, Louisa Hidanovic, Marianna Karakoste, Dilan Karatas, Annika Knapp, Kira Knecht, Jörn Kunze, Arantxa Menendez Ron, Leon Mohr, Kimberley Nguyen, Paul Ruhrmann, Charlotte Schmidt, Tobias Schmollack, Wojniech Szczepanik, Libia Szkada Figueiras, Daniela Viersbach Gordillo, Constantin von Ungerne-Sternberg, Yunshu Huang

mapping das haus der kulturen der welt - in der welt

SPATIAL COMMONS 8
METHODISCHES MAPPING STUDIO
Mit Séverine Marguin, SFB Methodenlab
In Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich 1265 “Re-Figuration von Räumen” und dem Haus der Kulturen der Welt, im Rahmen der Tagung « Mappings as Joint Spatial Display »
Chair for Urban Design and Urbanization, Prof. Jörg Stollmann, TU Berlin 2018

Im Rahmen eines methodischen Lehr-Forschungsprojekts wurde ein interdisziplinäres Experiment zwischen Soziologie und Städtebau zur Kombination verschiedener Kartierungstechniken durchgeführt, in dem die Synthese von qualitativer und quantitativer Datenerhebung erprobt wurde. Mit dem "Haus der Kulturen der Welt" als Forschungsobjekt wurde die Frage nach der Zugänglichkeit des HKW untersucht: Wie global oder lokal, wie inklusiv oder exklusiv ist das HKW? Um diese Frage auf räumlich-materieller, aber auch gesellschaftspolitischer Ebene zu beantworten, untersuchten wir die Verschränkung von architektonischer, urbaner und landschaftlicher Morphologie einerseits und Atmosphären der Zugehörigkeit oder Ausgrenzung andererseits. Ein Hands-on-Workshop vor Ort mit 48 Gästen - Besucher°innen, Nutzer°innen, Expert°innen, Wissenschaftler°innen, Student°innen - bildete die Grundlage für das methodische Experiment. Ergänzt durch Expert°inneninterviews, teilnehmende Beobachtungen, kollektive Workshops und Fragebögen wurde eine Serie von Karten erarbeitet, die Aspekte der Offenheit der Institution auf verschiedenen Maßstabsebenen thematisieren: Welt, Stadt, Umgebung und Gebäude. Die Karten zeigen inklusive und exklusive räumliche Systeme und werfen methodische Fragen nach "Mappings as Joint Spatial Displays" auf.

cud.tu-berlin.de/topics/spatial-commons-8

bille-land. wasser als sozialer raum

MAPPING CAMP
Mit Prof. Antje Stokmann
In Kooperation mit dem HALLO: Verein für raumöffnende Kultur, der Rudervereinigung Bille (1865) e.V., Prof. Kathrin Wildner, Kultur der Metropole HCU, und der Grafikerin Katharina Hetzender
Professur Architektur + Landschaft, HCU Hamburg 2018

Am Beispiel des Billebogens im Hamburger Osten beschäftigen wir uns mit der Frage der Transformation von Wasserräumen als technischer Infrastruktur hin zu Wasser als sozialer Infrastruktur mit neuen Gebrauchswerten. Im Kontext finanzialisierter Stadtentwicklung stehen urbane Wasserräume zunehmend unter Druck. Im Verständnis einer koproduzierten Stadt, in der Nutzer_innen ebenso zur Stadtraumproduktion beitragen wie Planung und Politik, ist Wasser ein Gemeingut, das allen zugänglich sein sollte oder muss.

Vom 21. bis 26. Mai fand in der Schaltzentrale (experimentelles Stadtteilbureau) des HALLO: e.V. in Kooperation mit lokalen Akteur_innen im ehemaligen Kraftwerk Bille ein Mappingcamp statt. Wir erkundeten den Wasserraum der Bille mit Booten, fertigten groß- und kleinformatige Mappings an und erstellten Aufnahmen der uns umgebenden Geräuschkulissen in dieser von Industrie, Kreativpraxis und wartenden Nutzungen geprägten Wasserlandschaft.

Eine intensive Postproduktion der Maps, Audios und Datensammlungen mündete in einer Ausstellung im Rahmen der »HALLO: Festspiele« vom 3. bis 5. August. Das Seminar war interdisziplinär ausgerichtet und brachte Studierende aus Architektur, Urban Design und Kultur der Metropole zusammen, die aus unterschiedlichen Perspektiven fragten: Wie können den lokalen Akteur_innen als Co-Entwickler_innen des Raums um die Bille Werkzeuge in die Hand gegeben werden, die sie zu Mit-Planenden machen?

Kartierung: Justine-Lu Adam, Amrita Burmeister, Franziska Dehm, Julius Detlefsen, Johanna Dorn, Julia Marie Englert, Jana Etmann, Flora Fessler, Konstantin Glodzinski, Sureija Gotzmann, Tomma Groth, Marie-Therese Jakoubek, Felix Korganow, Björge Köhler, Nina Manz, Finn Martens, Iulia Miclea, Paul-Edgar Montanari, Kirsten Plöhn, Marian Rudhart, Kira Seyboth, Timo Volkmann und Adrianna Wyganowska

billeraumarchiv.org/map_actor/bille-land-wasser-als-sozialer-raum

wohnhaft im verborgenen

SPATIAL COMMONS 6
RECHERCHE- UND KARTIERUNGSSEMINAR
Mit Emily Kelling
In Kooperation mit dem Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie, Prof. Martina Löw
Chair for Urban Design and Urbanization, Prof. Jörg Stollmann, TU Berlin 2017

Anhand der sogenannten Hostelwirtschaft um Geflüchtete und Wohnungslose in Berlin untersuchten wir im Seminar, wie unter Bedingungen der Wohnungsnot von formalen Vorgaben zur Wohnqualität abgewichen wird und wie diese Abweichungen sozial und räumlich organisiert sind. Ziel war die Analyse der geltenden Codes und Conventions der Hostelwirtschaft und der jeweils relevanten sozialen, rechtlichen, räumlichen, ökonomischen und alltagspraktischen Strukturen, in die sie eingebettet sind, sowie die Analyse der Verkettung dieser Bereiche. Für dieses Vorhaben begannen wir mit einem intensiven Lektüreseminar, das der Erarbeitung einer gemeinsamen Forschungsperspektive diente. Darauf folgte eine Kombination aus sozialwissenschaftlichen und kartografischen Methoden, um das synergetische Potenzial aus den zwei Forschungsrichtungen zu erproben. Das Ergebnis ist eine sowohl sprachlich-textliche als auch visuell-graphische Erfassung der komplexen Beziehungsgefüge und ihrer räumlichen Strukturen in der Form schriftlicher Ausarbeitungen und eines Mappings, das die 17 Studierenden gemeinsam hergestellt haben.

Studierende: F. Biianu, E. Brandes, P. Bruckner, A. de Ruiter, V. Dobrun, F. Eichhorst, S. File, A. Gunia, C. Heidecke, D. Kryshen, F. Runge, A. Schütze, L. Wagner, J. Wulf. // Webseitendesign: Jonas Wulf

wohnhaftimverborgenen.cud.tu-berlin.de

cud.tu-berlin.de/topics/spatial-commons-6-wohnhaft-im-verborgenen

immer noch hin und weg vom kiez

SPATIAL COMMONS 5
RECHERCHE- UND KARTIERUNGSSEMINAR
Mit Anna Heilgemeir
In Kooperation mit dem Familien- und Nachbarschaftszentrum Wrangelkiez und Studierenden der ASH Berlin im Master Soziale Praxis, Nada Bretfeld und Prof. Esra Erdem sowie dem MAZI Forschungspiloten Berlin
Chair for Urban Design and Urbanization, Prof. Jörg Stollmann, TU Berlin 2017

Ausgehend von der These, dass Nachbarschaft als physischer Raum und Nachbarschaft als immaterielles Beziehungsgefecht über die im Raum stattfindenden Handlungen der Nachbarn täglich von Neuem als sozialräumliches Gemeingut reproduziert wird, möchten wir das Konzept der Commons mit den Überlegungen zur Nachbarschaft überlagern.
Hierfür sollen die Übergangsräume zwischen Strasse und Haus, Trottoir und Wohnung oder Garten und Park als nachbarschaftliche Schwellenräume jenseits von Öffentlich und Privat lesbar gemacht werden. Diese gemeinschaftlich genutzten Räume im Übergang zwischen Innen und Außen, in denen ge-, ver- und ausgehandelt, getauscht, geteilt, verweilt und erinnert wird, stehen unter zunehmendem Druck.

Die kartografsche Analyse soll Fragen an die Nachbarschaft entwickeln, die zur Vorbereitung einer weiterführenden Studie in Zusammenarbeit mit den Expert°innen, Nachbar°innen und Initiativen vor Ort Möglichkeitsräume für eine gemeinschaftsbasierte Stadtraumproduktion im Kiez erhalten und öffnen soll.

Studierende: Franziska Bittner, Nathalie Denstorff, Yannik Olmo Hake, Florian Hauss, Katharina Krempel, Nija-Maria Linke, Ana Martin Yuste und Mateusz Rej.

https://www.cud.tu-berlin.de/topics/spatial-commons-5-noch-immer-hin-und-weg-vom-kiez

hin und weg vom kiez

SPATIAL COMMONS 4
RECHERCHE- UND KARTIERUNGSSEMINAR
Mit Anna Heilgemeir und Katharina Hagg
Chair for Urban Design and Urbanization, Prof. Jörg Stollmann, TU Berlin 2016

Im Seminar sind wir den Spuren möglichen (Dis-)Commonings an zentralen Orten im Kiez nachgehen um herauszufinden, mit welchen Mitteln der urbane Raum als Ort der Interaktion und Teilhabe gemeinschaftlich erzeugt und erhalten wird oder werden kann und wodurch sich die somit genutzten oder auch erst geschaffenen Raumressourcen auszeichnen.

In welchem Zusammenhang stehen Raumressource, potentielle Commoner und kooperative Praxis? Nicht zuletzt bildet diese Untersuchung die Ausgangslage für die Frage, wer sich der somit erzeugten Werte im Raum bedienen darf und wem sie als Gemeingut zur Verfügung gestellt werden müssen.

Studierende: Ioanna Giannakopoulou, Sebastian Kunz, Friedrich Lammert, Phil von Lueder, Nina Peters, Lucas Rauch, Jim Reifferscheid, Philip Schläger

sozialutopische hybride

ENTWURFSLEHRE SEMINAR
Mit Niloufar Tajeri
Bauplanung und Entwerfen, Prof. Walter Nägeli, KIT Karlsruhe 2016

Begleitend zum Bachelor Abschluss-Entwurfstudio Werk-Palast / Wohn-Fabrik haben wir uns der Fragestellung „Sozialutopie: Werkpalast / Wohnfabrik?“ mit dem Ziel genähert, den Entwurf mit Inputs zu Raumprogramm und Raumgefüge zu unterfüttern. Insgesamt 20 Analyseobjekte zu den Themen Sozialutopie, Werkpalast, Wohnfabrik wurden sowohl gebäudetypologisch analysiert als auch theoretisch kontextualisiert. Nach der Analyse wurden die unterschiedlichen Objekte miteinander „gekreuzt“, um gezielt programmatische Hybride zu gestalten.

werk-palast / wohn-fabrik

BACHELOR ABSCHLUSS - ENTWURFSTUDIO
Mit Niloufar Tajeri
Bauplanung und Entwerfen, Prof. Walter Nägeli, KIT Karlsruhe 2016

Das Phalanstère, eine Sozialutopie des Theoretikers Charles Fourier, war als Ort gemeinschaftlichen Wohnens und landwirtschaftlichen oder industriellen Produzierens konzipiert, an dem die Menschen leben, lieben und arbeiten sollten. Der Einfluss der Ideen, die in dieser utopischen Miniaturstadt zum ersten Mal Ausdruck fanden, ist in vielen späteren Sozialutopien und auch in moderneren Ikonen des Wohnungsbaus wiederzufinden.

Wie könnte das Phalanstère heute als Ort gemeinschaftlichen Wohnens und Arbeitens neu interpretiert werden?

leer-raum / lern-raum

KARTIERUNGSSEMINAR
Begleitendend zum Entwurfstudio Campus 2.0: 1000 X Wohnen
In Kooperation mit dem KIT Zukunftscampus und Campus Living
Bauplanung und Entwerfen, Prof. Walter Nägeli, KIT Karlsruhe 2015

Ein in die Zukunft gerichteter Blick auf den Campus als kollektiver Ort des Lernens und Forschens fokussiert auf die aussen- und innenliegenden Freiräume: Höfe, Auditorien, Straßen, Foyers, Terrassen, Auffahrten, Korridore, Treppenhäuser, Wiesen und Waldstücke.

Sie sollen als zusammenhängendes Raumsystem lesbar gemacht werden und Aufschluss geben über ein mögliches Weiterdenken der Raumressourcen als Räume, die in ihrer Leere als Potential erhaltenswert sind oder aber als Räume, die als gemeinschaftsstiftende Lernräume besetzt werden oder werden könnten.

Studierende: Florian Blohmke, Bahar Kalyoncu, Ruxandra Mocanu, Alexandra Prodan, Lisa Schnepper

neighbourhood mapping: süd-& südoststadt

KARTIERUNGSSEMINAR UND NACHBARSCHAFTSAUSSTELLUNG
(NEIGHBOURHOOD MAPPING II)
Mit Angelika Jäkel, Ekut.Lab, und Adrian Fischer, Fachgebiet Kunstgeschichte
Bauplanung und Entwerfen, Prof. Walter Nägeli, KIT Karlsruhe 2015

Bei der vergleichenden Untersuchung der ‚alten‘ Südstadt und der ‚neuen‘ Südoststadt Karlsruhes geht es uns um die räumlichen Aspekte des Begriffs „Nachbarschaft“: räumliche Nähe, Beziehungsgeflechte und ihre räumlichen Ausprägungen, Prozesse der Vergemeinschaftung, Aneignungspotenziale im gemeinschaftlich geteilten Raum und insbesondere die graduellen Übergänge zwischen privat und öffentlich in hochverdichteten städtischen Wohngebieten. Am Beispiel der aneinandergrenzenden Stadtteile wollen wir insbesondere durch deren Unterschiedlichkeit in Raum-, Bewohner- und Infrastruktur Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen sozialen Beziehungsgeflechten einerseits und konkret räumlichen Bedingungen von Nachbarschaft andererseits gewinnen.

die mitte ist nicht leer !

SPATIAL COMMONS 3
RECHERCHE- UND KARTIERUNGSSEMINAR
Mit Anna Heilgemeir
Chair for Urban Design and Urbanization, Prof. Jörg Stollmann, TU Berlin 2015
Ausstellung der Karte in 'Demo:Polis. Das Recht Auf Öffentlichen Raum' in der Akademie Der Künste Berlin (2016)

Wir haben uns eine Woche lang täglich von 8 bis 24 Uhr in der Mitte Berlins aufgehalten und die Leere zwischen Alexanderstraße und Schloßplatz kartiert. Vorbereitend wurden andere Mitten dieser Erde untersucht: vom Plac Defiliad in Warschau, über den Djema el Fna in Marrakech, les Halles in Paris, Anhangabau in Sao Paolo, Skanderbeg in Tirana, den Volksgarten in Wien, City Hall Parc New York bis zum Forum Romanum in Rom.

Ziel der handgezeichneten Karte ist es, den angeblich leeren Raum in ONE BIG MAP mit Erzählung zu füllen um mit den NutzerInnen, Passanten und Nachbarn, dem Senat, den Initiativen und Planerinnen in Kontakt zu treten und zu zeigen: Die Mitte ist nicht leer!

Kartierung: Alice Geletey, Kathrin Krell, Lukas Pappert, Mathias Pudelko, Jens Schulze, Tilmann Teske, Anna Kristin Vinkeloe und Martha Wegewitz.

die-mitte-ist-nicht-leer.org

neighbourhood mapping: passagehof

KARTIERUNGSSEMINAR UND SCREENING-RUNDGANG
(NEIGHBOURHOOD MAPPING 1)
Mit Angelika Jäkel, Ekut.Lab
Bauplanung und Entwerfen, Prof. Walter Nägeli, KIT Karlsruhe 2015

Ziel des Seminars war es, an Hand einer Suchmatrix die nachbarschaftlichen Orte ebenso wie nachbarschaftliche Gruppen als kleinste Einheit von Stadt am Beipiel des Passagehofs, einem heterogenen Baublock in der Innenstadt Karlsruhes, zu identifizieren. Mittels verschiedener „mappings“ wurden räumliche und soziale Parameter der beobachteten, befragten und analysierten Nachbarschaften grafisch dargestellt. Ausgehend von einer thematisch sich zuspitzenden Bestandsaufnahme wurden die Kartierungen in subjektive Interpretationen übertragen. Eine interpretierende Lesart der eigenen Zeichnungen durch die BearbeiterInnen half, die Zusammenhänge und Wechselwirkungen unterschiedlicher nachbarschaftlicher Raumkategorien differenzierter herauszustellen. So ergab sich für jede der sechs erarbeiteten Methoden eine spezifische Darstellungsweise, die über die Bestandsaufnahme hinausweist, ohne bereits Vorschläge zu formulieren.

die allmende als urbaner typus

SPATIAL COMMONS 2
RECHERCHE- UND KARTIERUNGSSEMINAR
Chair for Urban Design and Urbanization, Prof. Jörg Stollmann, TU Berlin 2015

Eine anhaltenden Diskussion spannt sich auf zwischen der Ausbreitung von Commons=Allmenden als Vergemeinschaftung von Wissen und Urheberschaft durch das Internet auf der einen Seite und die zunehmende Einhegung und Verknappung von Ressourcen auf der anderen. Im Seminar haben wir den Blick auf die räumlichen Gemeingüter in unserem direkten Umfeld gelenkt, wo zeitlich und juristisch unsichere Gemeinschaftsprojekte sich gegenüber einer zunehmenden Privatisierung und Überwachung des öffentlichen Raums behaupten müssen. Das Konzept der Commons bietet eine verwalterische Alternative für die städtischen Freiräume.

Mittels einer Commons-Kartierung von sechs Kreuzberger Freiräumen soll eine Begriffsschärfung auf räumlicher Ebene angestossen werden. Welche Spuren von Allmendeartigem Gebrauch lassen sich auf den Plätzen, Grünflächen, öffentlichen Geländen auffinden?

Studierende: Tobias Birkefeld, Carlo Costabel, Claudia Fraust, Paul Klever, Steffen Klotz, Martin Morsbach, Peter Müller, Lukas Pappert, Caroline Pfetzer, Franziska Polleter, Simone Prill, Jens Schulze und Hang Yuan

nachbars gärten

LEHRFORSCHUNGSPROJEKT
Im Rahmen der Akademie einer neuen Gropiusstadt (AnG)
Mit Anita Kaspar
Chair for Urban Design and Urbanization, Prof. Jörg Stollmann, in Kooperation mit Alex Gross, Suran Sichling und Janine Walter, Fachgebiet Bildende Kunst, Prof. Stefanie Bürkle, TU Berlin 2013/2014

In einem partizipativen Entwurfs- und Forschungsprojekt wurden 1:1 Umsetzungen in den Freiräumen der Gropiusstadt gemeinsam geplant. Für konkrete Flächen am Lipschitzplatz wurde mit BetreiberInnen und BewohnerInnen der Gropiusstadt zwei Freiraumkonzepte entwickelt und im Sommer 2014 umgesetzt.

Im monatlich stattfindenden Block-Seminaren wurden innerhalb einer selbst entwickelten ‘Bürostrukur’ alle nötigen Planungsschritte und -leistungen erarbeitet: neben Kartierungs- und Entwurfsarbeit gehörten Detail- und Genehmigungsplanung, Öffentlichkeitsarbeit, Beteiligungsworkshops, sowie Budgetierung des partizipativen 1:1 Projekts zu den gemeinsam verantworteten Aufgaben. Methoden des gemeinschaftsbasierten Planens und Bauens waren für alle Projektphasen maßgeblich. Weitere lokale PartnerInnen wie Wohnungsbaugesellschaften, Quartiersmanagement der Gropiusstadt oder das Grünflächenamt/Bezirk Neukölln wurden eingeladen oder besucht, um Konzepte zu besprechen und Strategien zur Umsetzung zu ermitteln.

Die im Wintersemester bis zur Ausführungsreife erarbeiteten Entwürfe “Platzvergoldung” und “Drei Nüsse für Gropiusstadt” wurden im Frühjahr 2014 in Kooperation mit dem Fachgebeit Bildende Kunst und mit unseren PartnerInnen vor Ort umgesetzt